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Hotebett mit Handtüchern

Antimikrobielle Stoffe in Gastronomie und Hotelgewerbe

23.05.2025

Textilien in Gastronomie und Hotellerie müssen antibakterielle Eigenschaften mit hoher Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit vereinen. Auch nach zahlreichen Waschzyklen sollen sie ihre Funktion behalten – ohne Beeinträchtigung durch Reinigungsmittel.

Lesedauer: 3 Minuten

Hygiene hat im Gastgewerbe höchste Priorität – sowohl im Interesse der Gesundheit von Gästen als auch zur Wahrung des Images. Textilien stehen im Fokus, da sie häufig mit Besuchern, Lebensmitteln und Reinigungsmitteln in Kontakt kommen. Die Wahl geeigneter Materialien ist daher essenziell.

Ästhetik und Hygiene als Auswahlkriterien

Innenarchitekten und textile Planer stehen vor der Herausforderung, Materialien auszuwählen, die sowohl funktionale als auch gestalterische Ansprüche erfüllen. Neben Designaspekten sind antimikrobielle Eigenschaften unerlässlich, um die hohen Hygienestandards im Hotel- und Gastronomiebereich zu gewährleisten.

Wie wirken antimikrobielle Textilien im Hotelbereich?

Die antimikrobielle Wirkung basiert auf verschiedenen biochemischen Mechanismen. Textilien schaffen ungünstige Lebensbedingungen für Mikroorganismen oder hemmen biologische Prozesse direkt.

Wirkmechanismen im Überblick:

  • Hemmung der Zellwandsynthese
  • Störung der Proteinsynthese
  • Beeinträchtigung der Zellmembran
  • Blockade der Nukleinsäuresynthese

Diese Effekte werden durch Additive erzielt, die während der Textilherstellung integriert werden. 

Verwendet werden biozid wirkende Metalle wie Silber und Kupfer. Diese können in Form von Fasern eingewebt, als Nanosilber aufgebracht oder über Beschichtungen eingebracht werden.

Anforderungen an antimikrobielle Stoffe in Hotellerie und Gastronomie

Im Gastgewerbe unterliegen Textilien intensiver Nutzung. Entscheidend ist die Beständigkeit gegenüber mechanischer Beanspruchung, Feuchtigkeit und aggressiven Reinigungsprozessen. Die antimikrobielle Wirksamkeit muss über die gesamte Produktlebensdauer hinweg erhalten bleiben – unabhängig davon, ob sie durch eingewebte Fasern oder Oberflächenbeschichtungen erzielt wird.

Widerstandsfähigkeit gegenüber Desinfektionsmitteln auf Alkohol- oder Chlorbasis ist essenziell. Anfällige Stoffe verlieren bei Oberflächenveränderungen schnell ihre antibakterielle Funktion.

Bei hautnah eingesetzten Textilien – etwa Bettwäsche, Handtüchern oder Polstern – kommen zusätzliche Anforderungen hinzu: Atmungsaktivität und Hautverträglichkeit sind entscheidend. Naturfasern wie Bambus, Merino oder Wolle bieten hier antibakterielle Eigenschaften bei gleichzeitig hoher Nutzerfreundlichkeit.

Einsatzbereiche antimikrobieller Textilien im Gastgewerbe

Der Einsatz antibakterieller Stoffe ist vielfältig – von Gästezimmern bis zu öffentlichen Bereichen. Je nach Anwendung variieren die Anforderungen an Material und Verarbeitung.

  1. Bettwäsche und Hoteltextilien:
    Matratzenauflagen, Kissen- und Deckenbezüge mit antibakteriellen Eigenschaften reduzieren die Belastung durch Hausstaubmilben und Keime. Besonders hautfreundliche Lösungen, etwa auf Naturfaserbasis oder mit polymerverankerten Additiven, sind hier gefragt.
  2. Polstermöbel und Vorhänge:
    In Lobby und Restaurant verbinden Polsterstoffe Ästhetik mit Funktion. Wegen des hohen Besucherverkehrs ist eine dauerhafte, robuste antimikrobielle Ausstattung unabdingbar.
  3. Tischwäsche in der Gastronomie:
    Servietten und Tischdecken müssen auch nach häufigem Waschen bei hohen Temperaturen antibakteriell wirksam bleiben. Gleichzeitig werden hohe Anforderungen an die textile Haptik und Optik gestellt – glatte Oberflächen und präzise Verarbeitung sind Standard.
  4. Sanitärbereiche:
    Hoch frequentierte Waschräume verlangen durchdachte textile Lösungen. Hier kommen etwa Handtücher mit Zinkpyrithion oder Nanosilber zum Einsatz. Badematten aus Kieselgur überzeugen durch schnelle Trocknung und natürliche antimikrobielle Wirkung.

Fazit: Vielfalt an Konzepten für antibakterielle Stoffe

Die Verbindung aus Hygiene, Funktionalität und Design verlangt durchdachte textile Konzepte. Die Integration antibakterieller Eigenschaften in Naturfasern oder veredelte Synthetikfasern erlaubt flexible Lösungen – angepasst an Nutzung, Raumtyp und Designanspruch.

FAQ – Häufige Fragen zu antimikrobiellen Textilien

Welchen Nutzen bieten antimikrobielle Textilien in Hotels?

Sie verbessern die Hygiene und reduzieren Keimbelastungen – auch bei hoher Gästezahl. In Verbindung mit antistatischen Eigenschaften kann eine hypoallergene Wirkung erzielt werden, was den Komfort zusätzlich erhöht.

Sind antimikrobielle Stoffe belastbar?

Ja. Speziell entwickelte Textilien sind auf häufige Waschzyklen und Temperaturen im professionellen Einsatz ausgerichtet. In stark beanspruchten Bereichen wie Lobbys oder Tagungsräumen sind zudem Abriebfestigkeit und Formstabilität entscheidend.

Welche Vorschriften gelten für antibakterielle Hoteltextilien?

Spezifische Vorgaben zur antimikrobiellen Wirksamkeit gibt es bislang nicht. Maßgeblich sind die allgemeinen Hygienevorgaben für Hoteltextilien sowie Grenzwerte für Schadstoffe. Orientierung bieten Zertifikate und Prüfstandards wie die DIN EN ISO 20743, die Keimreduktion gegenüber Staphylococcus aureus und Klebsiella pneumoniae bewertet.

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