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Staple Handtücher auf einem Hotelbett

Nachhaltige Textilien für die Hotelbranche

09.05.2025

Immer mehr Gäste erwarten im Hotel nicht nur Komfort, sondern auch umweltbewusstes Handeln. Nachhaltige Textilien gewinnen deshalb an Bedeutung – sie verbinden Funktionalität mit Verantwortung.

Lesedauer: 3 Minuten

Hotels und Gastronomiebetriebe setzen Textilien natürlich in vielen Bereichen ein: Bett- und Tischwäsche, Handtücher, Bademäntel, Badematten, Polstermöbel, Wandverkleidungen bis zu Vorhängen in Empfangs- und Loungebereichen. Dabei spielen Hygiene, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit eine zentrale Rolle. Gleichzeitig werden für Hotels Nachhaltigkeit und die Produktionsbedingungen der Textilien wichtiger.

Nachhaltige Hoteltextilien: Anforderungen und Herausforderungen

Nachhaltige Textilien im Hotel müssen unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden:

  • Sie sollen robust und waschbeständig sein.
  • Sie müssen pflegeleicht bleiben und gleichzeitig hohen Komfort bieten.
  • Sie benötigen häufig flammschützende Eigenschaften und ein ansprechendes Design.

Diese Anforderungen gilt es zu erfüllen, ohne Qualität oder Ästhetik zu beeinträchtigen. Drei Kriterien sind dabei entscheidend:

  1. Materialherkunft: Biologisch angebaute oder recycelte Fasern sowie innovative Alternativen wie Ananas- oder Pilzleder.
  2. Verarbeitung: Reduzierter Wasser- und Energieeinsatz, schadstofffreie Ausrüstung und nachhaltige Färbemethoden.
  3. Recyclingfähigkeit: Textilien sollten sich am Ende ihres Lebenszyklus recyceln oder wiederverwenden lassen.

Materialien für nachhaltige Hoteltextilien

Die Nachhaltigkeit eines Produkts beginnt bei der Materialwahl. Neben biologisch angebauten Naturfasern spielen neue Faserlösungen und Recyclingmaterialien eine zunehmend wichtige Rolle.

Naturfasern aus biologischem Anbau

Baumwolle, Wolle und Leinen gehören zu den klassischen Rohstoffen. Doch insbesondere Baumwolle steht wegen ihres hohen Wasserbedarfs in der Kritik: Laut WWF werden für ein Kilogramm Baumwolle über 10.000 Liter Wasser benötigt. Hanf und Leinen benötigen deutlich weniger Ressourcen und kommen mit rund einem Viertel der Menge aus. Zudem ist der Einsatz von Pestiziden im Baumwollanbau ein Problem, das mit biologischer Landwirtschaft vermieden wird.

Faseralternativen: Von Ananas bis Pilz

Innovative Materialien wie Ananasleder (z.B. Piñatex) oder Apfelleder entstehen aus Reststoffen der Lebensmittelindustrie. Auch Pilzleder, aus Myzel und Holzresten gewonnen, ist eine vielversprechende Option. Diese Materialien bieten ökologische Vorteile und erweitern die Auswahl an nachhaltigerer Hotelausstattung.

Recycelte und regenerierte Fasern

Neben pflanzenbasierten Alternativen gewinnen recycelte Materialien an Bedeutung. Dazu gehören Fasern aus recycelten PET-Flaschen oder Lyocell (z.B. Tencel) auf Holzbasis. Fortschritte in der enzymatischen Depolymerisierung und lösungsmittelgestützten Aufbereitung sind ebenfalls vielversprechend. 

Nachhaltige Verarbeitung: Weniger Ressourcen, mehr Verantwortung

Die Faser allein macht noch keinen umweltfreundlichen Stoff. Auch die Verarbeitung entscheidet über die Nachhaltigkeit eines Textils. Wichtig sind:

  • Pflanzenbasierte Farbstoffe (z. B. Indigo, Kurkuma), die synthetische Alternativen ersetzen.
  • Wasserarme Färbetechniken, um den Wasserverbrauch drastisch zu senken.
  • Verzicht auf schädliche Chemikalien, zugunsten biologisch abbaubarer Hilfsmittel.

Zertifikate und Siegel als Orientierungshilfen

Für Innenarchitekten, Einkäufer und Hoteliers helfen Zertifizierungen, die richtige Materialwahl zu treffen. Wichtige Siegel sind u.a.:

  • GOTS (Global Organic Textile Standard): Regelt den biologischen Faseranteil sowie Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferkette.
  • OEKO-TEX Standard 100: Bestätigt Schadstofffreiheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit.
  • Grüner Knopf: Staatlich anerkanntes Siegel für sozial und ökologisch verantwortliche Produktion – bewertet sowohl das Produkt als auch das Unternehmen.

Fazit: Nachhaltige Textilien für alle Hotelbereiche

Nachhaltige Hoteltextilien lassen sich heute in nahezu allen Bereichen einsetzen – vom Empfang über Zimmer bis zur Gastronomie. Ob biologisch angebaute Naturfaser oder recyceltes Material: Die Auswahl an umweltfreundlichen Stoffen wächst stetig. Innenausstatter, Architekten und Hotelbetreiber können aus einem breiten Portfolio wählen – und damit sowohl funktionale als auch ökologische Anforderungen erfüllen.

FAQ – Häufige Fragen

Was macht Hoteltextilien nachhaltig?

Nachhaltigkeit ergibt sich aus der Kombination von umweltschonender Fasergewinnung, ressourcensparender Verarbeitung und dem Verzicht auf schädliche Chemikalien.

Wie wirken sich umweltfreundliche Stoffe auf das Gästeerlebnis aus?

In Haptik und Optik stehen nachhaltige Textilien konventionellen Produkten in nichts nach. Für viele Gäste stärkt ihr Einsatz jedoch das Image des Hauses – gerade im Hinblick auf Umweltbewusstsein.

Sind nachhaltige Hoteltextilien teurer?

Der Preis hängt vom Material und Verarbeitungsaufwand ab. Viele nachhaltige Textilien bewegen sich heute bereits im gleichen Kostenrahmen wie herkömmlich produzierte Stoffe.

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