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Hotellerie, Gastronomie, im Gesundheitswesen oder im Büro – Stoffe übernehmen nicht nur eine ästhetische Aufgabe, es geht auch um Funktionalität und Langlebigkeit.
Die Stoffe werden in Bereichen eingesetzt, die starken Beanspruchungen ausgesetzt sind. Durch den erheblichen Besucherverkehr in den genannten Branchen entsteht ein hoher Verschmutzungsgrad. Textilien, die hier zum Einsatz kommen, brauchen schmutzabweisende Eigenschaften.
Auswahlkriterien für fleckenabweisende Stoffe
Fleckenabweisende Stoffe werden für unterschiedliche Bereiche nachgefragt. Die Zielsetzung folgt dabei sehr individuellen Rahmenbedingungen. Es geht einerseits um die Reduzierung des Reinigungsaufwands. Andererseits steht für verschiedene Anwendungen auch das Thema Hygiene im Mittelpunkt.
Bei der Wahl geeigneter Textilien spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Material: Natur- oder Synthetikfasern?
- Fleckentypen: Welche Verschmutzungen treten häufig auf?
- Pflegeaufwand: Lassen sich Flecken leicht entfernen?
- Nachhaltigkeit: Erfüllen die Stoffe Umweltstandards?
Neben Fleckenresistenz sind auch Abriebfestigkeit und Strapazierfähigkeit wichtig, insbesondere in stark frequentierten Bereichen.
Naturfasern als wasserabweisende Stoffe
Baumwolle und Leinen nehmen Wasser gut auf und neigen so zu Fleckenbildung, weshalb sie oft beschichtet werden. Wolle ist von Natur aus wasserabweisender, benötigt aber in speziellen Fällen ebenfalls Schutzbeschichtungen, um wasser- und schmutzabweisend zu werden.
Dafür kommen Fluorpolymere oder Silikone zum Einsatz. Noch effektiver sind Nanobeschichtungen, die den sogenannten Lotus-Effekt erzeugen. Diese verändern jedoch die Haptik und können sich auf die Nachhaltigkeit auswirken. Wie Unternehmen versuchen, beides miteinander zu kombinieren, zeigt das innovative Know-how im Texpertise Network.
Schmutzabweisende Stoffe aus synthetischen Stoffen
Kunstfasern wie Polyester (PET) und Polyamid (Nylon) nehmen kaum Feuchtigkeit auf. Polyester liegt beispielsweise bei weniger als einem Prozent. Sie sind daher von Natur aus fleckenresistenter. Mit zusätzlichen Beschichtungen – etwa auf Basis von Fluorpolymeren oder hydrophoben Nano-Filmen – wird dieser Schutz weiter verstärkt.
Auf der anderen Seite haben sowohl Polyesterfasern als auch Fasern auf Polyamid-Basis die Eigenschaft, durch ihre elektrostatische Aufladung eher Schmutzpartikel zu binden. Durch spezielle Mischgewebe oder Zusätze kann dieses Problem reduziert werden.
Zu den synthetisch hergestellten Fasern gehört auch Polypropylen (PP). Es bietet eine hohe Beständigkeit, nimmt kaum Feuchtigkeit auf und ist antistatisch. Diese Eigenschaften machen es ideal für Teppiche und Polsterstoffe, die eine lange Lebensdauer benötigen.
Wo sind schmutzresistente und robuste Materialien besonders wichtig?
Fleckenresistente Stoffe, die zusätzlich auch mechanische Belastungen sehr gut vertragen, werden heute vorrangig in Bereichen mit hohem Besucherverkehr eingesetzt. Dazu gehören Hotels und Gastronomiebetriebe, Bereiche des öffentlichen Raums und Büros. Die Anforderungen sind dabei sehr unterschiedlich.
- Hotellerie & Gastronomie: Strapazierfähige Materialien für Polster, Bänke und Tischwäsche, die häufig gereinigt werden müssen. Besonders wasser- und ölabweisende Beschichtungen sind hier von Vorteil.
- Büro & Gewerbe: Stoffe für Sitzmöbel, Vorhänge und Teppiche müssen nicht nur pflegeleicht sein, sondern auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Eine hohe Farbechtheit ist wichtig.
- Gesundheitswesen: Hier kommt es auf Keimreduktion an. Stoffe müssen feuchtigkeitsabweisend sein und gleichzeitig der Desinfektion standhalten. Besonders widerstandsfähige Materialien sind erforderlich.
Fazit: Stark strapazierte Stoffe sind oft Funktionstextilien
In verschiedenen Alltagsbereichen werden auch an Textilien besondere Anforderungen gestellt. Dies betrifft unter anderem die Feuchtigkeitsaufnahme wie auch die Fleckenanfälligkeit. Gerade in der Gastronomie und Büros gehört zusätzlich die Langlebigkeit zum Anforderungsprofil. Besonders in stark frequentierten Bereichen wie Gastronomie und Büros sind synthetische Stoffe aufgrund ihrer geringen Feuchtigkeitsaufnahme und Strapazierfähigkeit von Vorteil. Naturfasern benötigen oft zusätzliche Beschichtungen, um den gleichen Schutz zu bieten. Die richtige Wahl hängt vom Einsatzzweck und den spezifischen Anforderungen ab.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Was macht einen Stoff schmutzabweisend?
Wenig Feuchtigkeitsaufnahme und antistatische Eigenschaften verhindern Fleckenbildung. Einige Fasern bieten das von Natur aus, andere erhalten diesen Schutz durch spezielle Beschichtungen.
Sind schmutzabweisende Textilien langlebig?
Die Langlebigkeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Synthetische Fasern sind oft sehr robust und haben eine hohe Reißfestigkeit. Allerdings kann eine thermische Beanspruchung die Lebensdauer verkürzen. Bei Naturfasern spielt das Quellverhalten bei Feuchtigkeit eine Rolle. Unterm Strich entscheidet der geplante Einsatzzweck über die Langlebigkeit.
Kann ich jeden Stoff schmutzabweisend machen?
Mithilfe von Beschichtungen, wie Nanopartikeln oder Silikonen, lassen sich die schmutzabweisenden Eigenschaften vieler Stoffe deutlich verbessern. Allerdings bedeutet dies nicht automatisch auch eine höhere Langlebigkeit. Zudem muss klar sein, dass die Beschichtung sowohl die Griffigkeit als auch die thermischen Eigenschaften verändert und einen Einfluss auf die Nachhaltigkeit des Stoffes hat.