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Branchennews: kreislauffähige Innovationen

Made to biodegrade

14.02.2020

Was haben ein Tenniskleid aus Microsilk, eine Sportjacke mit Eukalyptus-Wattierung und ein Kirschbaum in voller Blüte gemeinsam? Sie alle sind Teil des biologischen Kreislaufs. Ein Einblick in mögliche Wege zu einer kreislauffähigen Textilbranche.

Haut

Ist es Verschwendung, wenn ein Kirschbaum im Frühling abertausende Blütenblätter verliert? Oder gar Umweltverschmutzung? Nein, es ist der Kreislauf der Natur. Der Kirschbaum lebt im Überfluss und ist dabei klimapositiv und nützlich. Dieses Beispiel zieht Professor Dr. Braungart, Begründer des Cradle-to-Cradle-Prinzips, schon seit vielen Jahren heran, wenn er die Branche zum Umdenken anregen will.

Die Müllberge werden größer und die Ressourcen knapper: Um weiterhin Kleidung im Überfluss herstellen zu können, muss sich grundlegend etwas ändern. Denn der Abbau von Polyester, das in 60 Prozent aller Kleidungsstücke enthalten ist, dauert im Schnitt 500 Jahre1. Konsumgüter müssen also so hergestellt werden, dass sie wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können - daran arbeiten derzeit diverse Unternehmen entlang der textilen Wertschöpfungskette. Jüngst präsentierte Adidas den sogenannten Bionic Loop als eine von drei Strategien, wie der Sportartikelkonzern aus Herzogenaurach Plastikmüll in Zukunft komplett vermeiden will. Mit Sneakern aus recyceltem Meeresmüll von „Parley for the Oceans“, arbeitet Adidas schon seit längerem an Lösungen für eine nachhaltigere Modeindustrie. „Made to biodegrade“ ist nun ein weiterer Baustein seiner „End Plastic Waste“ Kampagne. Eines der ersten dieser Produkte ist ein Tenniskleid von Adidas by Stella McCartney. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Faserhersteller Bolt Threads entwickelt und besteht aus einem Cellulose-Misch-Garn mit Microsilk. Ähnlich wie Spinnenseide oder Milchfasern ist Microsilk eine Faser auf Protein-Basis, in diesem Fall zusammengesetzt aus Wasser, Zucker und Hefe.  

Auch der Faserhersteller Freudenberg ist in Sachen biologischer Abbaubarkeit einen Schritt weitergekommen. Comfortemp ist ein nachhaltiges Material zur Wärmedämmung im Performance Bereich. Bislang wurden Comfortemp-Fasern aus Post-Consumer PET Flaschen hergestellt. Nun hat sich Freudenberg mit dem österreichischen Unternehmen Lenzing zusammengeschlossen, um gemeinsam die eine biologisch abbaubare Alternative zu entwickelt. Das Ergebnis kam im Januar 2020 auf dem Markt: Comfortemp Lyocell – eine Wattierung, die aus Eukalyptusblätter aus nachhaltiger Forstwirtschaft besteht. Innerhalb von 60 Tagen [1] bauen sich die Zellulosefasern vollständig im Boden ab - werden wieder Teil der Natur und Dünger für neue Ressourcen.

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Weitere Informationen finden Sie unter:

[1] Freudenberg (2020): https://www.freudenberg-pm.com/Presse/2020_02_Lyocell