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Branchennews: Retviews Report „The State of Sustainable Fashion”

Greenwashing oder echtes Engagement?

09.07.2020

Große Modemarken werben immer häufiger mit nachhaltigen Kollektionen: Zara mit der Join Life Line, H&M mit der Conscious Collection. Doch wie groß ist der Anteil dieser Produkte in den Läden am Ende tatsächlich? Die Marktanalyse von Retviews wirft einen Blick auf das nachhaltige Angebot von Modeketten.

Zara Top mit einer goldenen Kette

Das Thema Nachhaltigkeit dringt immer tiefer in das Bewusstsein der Konsumenten ein und hat einen festen Platz im gesellschaftlichen Diskurs. Auch Modeunternehmen haben verstanden, dass ein umweltschonender Umgang mit Ressourcen vor allem den Generationen Y und Z am Herzen liegt. Aus dem Bericht „The State of Sustainable Fashion“ (2020) von Retviews – ein belgisches Unternehmen, das auf Marktanalysen in der Modebranche spezialisiert ist – geht hervor, dass alle der 10 untersuchten Modemarken mittlerweile eigene nachhaltige Kollektionen auf den Markt gebracht haben. Allerdings machten diese nur einen kleinen Teil des Gesamtangebots aus: Bei den größten Playern, H&M und Zara, sind das laut Retviews etwa 10 Prozent, bei Mango und Uniqlo jeweils 2 Prozent. Mit 30 Prozent räume C&A den meisten Platz für umweltschonende Mode im eigenen Sortiment ein.

Auch innerhalb des Sortiments schwanke der Anteil an verantwortungsbewussten Produkten sehr. Der größte Teil der nachhaltigen Kleidungsstücke sei in den Kinderabteilungen zu finden – obwohl Kindermode nur ein kleines Segment des klassischen Produktangebots darstelle. Im Durchschnitt würden 50 Prozent der Kindermode nachhaltig produziert. Im Vergleich dazu seien es nur 33 Prozent bei der Damenmode. Die Erklärung von Retviews lautet: Eltern sind eher bereit, für ihre Kinder nachhaltige Produkte zu kaufen. Und für viele sei dies der Startschuss, in Zukunft eher selbst zu nachhaltiger Mode zu greifen.

Biobaumwolle und recycelte Stoffe seien die beliebtesten Stoffe für umweltschonende Kollektionen. Im Bericht wird aber auch deutlich, dass diese Stoffe trotzdem rohstoffintensiv und schädlich für die Weltmeere sind. Konsum bleibt schließlich Konsum. Der Nachhaltigkeitsbegriff zwischen den Marken würde außerdem variieren und sei nicht eindeutig definiert. Es wird zu mehr Transparenz aufgerufen, denn 90 Prozent der Konsumenten seien sich über ihre Verantwortung der Umwelt gegenüber bewusst und möchten ihr Verhalten dementsprechend anpassen, wissen allerdings nicht wie.

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